Die Zeitenwende macht nicht Halt vor dem Stall in Bethlehem
Wie schön wäre es 2022 gewesen, hätten wir wieder nach der langen Coronakrise mit Lockdown, Besuchsbeschränkungen, Quarantäne und sonst noch allem an Auflagen im Zuge der Coronapandemie wieder in einen normalen Alltag zurückfinden können. Wir waren Anfang des Jahres schon wieder hoffnungsfroh auf dem Wege der sogenannten guten Besserung und freuten uns – den Querdenkern zum Trotz – dass die medizinische Forschung mit verlässlichen Vakzinen einen Weg zur Bekämpfung der Pandemie gefunden hatte. Wir sahen schon wieder ein sichtbar strahlendes Licht am Ende des zweijährigen Tunnels, bis am 24. Februar 2022 Wladimir Putin mit seiner vorgeblichen Spezialoperation den Horizont wieder schrecklich verfinsterte und die von vielen inzwischen so beschriebene und beklagte Zeitenwende mit noch unbekanntem Ausmaß und Ende in Europa einleitete.
So gerne wir es vielleicht auch möchten in diesem Jahr der sogenannten Zeitenwende, wir können uns leider in diesen Tagen nicht ganz in den Stall von Bethlehem zurückziehen und die Stalltüren schließen, um ganz in Gedanken verinnerlicht mit der Heiligen Familie und unseren Angehörigen Weihnachten zu feiern, während vor den Stalltüren der Ukrainekonflikt Rakete um Rakete menschenverachtend weitergeht und jeden Tag seine unschuldigen Opfer fordert.
Da sind im Vergleich die verschiedenen Wirtsträger suchenden Viren in den kommenden Wintermonaten bestimmt das geringere Übel, auch wenn viele von uns davon bald die Nase voll haben werden und der Kopf hämmernd schmerzt, wir werden es überleben.
Selbstverständlich und jetzt erst recht dürfen wir uns gerade in diesen Tagen der frohen Weihnachtsbotschaft nicht verschließen und sollten besonders in diesen finsteren Zeiten aus ihr für die Zukunft Hoffnung, Vertrauen und Zuversicht schöpfen. Lassen sie also heute besonders dieses Licht, das vom Kind in der Krippe und symbolisch von unseren Christbäumen auch in unsere Herzen leuchtet, uns die Kraft geben, diese Zeitenwende auszuhalten und sie eines hoffentlich zeitnahen Tages wieder ins Positive umzukehren, auch wenn uns das noch lange Zeit in Europa viel Verzicht und Ausdauer kosten mag.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen - auch im Namen des Ortschaftsrates - ganz besonders eine von dieser Hoffnung erfüllte Weihnachten !
Ihr Ortsvorsteher
Joachim Auer